Am Donnerstag war ich mit Th. auf dem Laith Al-Deen-Konzert. Ich hatte eigentlich erwartet, dass da mehr los ist, aber ich fand das Konzert klasse und das Open-Air am ersten Tag mit schönem Wetter – einfach perfekt. Ansonsten waren die Tage echter Stress. Aber eigentlich in erster Linie, weil ich mich total unter Druck gesetzt habe.
Freitag bin ich dann nach der Arbeit und einigen Erledigungen nach Stade zu T. gefahren. Er ist wirklich wie ausgewechselt. Viel schmusiger und anhänglicher. Irgendwie verbindlicher. Samstag morgen bin ich dann von dort direkt in die alte Heimat gebraust um zwei Tage beim Oldtimermarkt zu helfen. Bei dem Wetter war das ganz schön anstrengend. Es war einfach entschieden zu warm.
Am Samstag haben C. und A. mich dort noch besucht. Die beiden haben das schöne Wetter und den Anlass zu einer Motorradtour genutzt. Da haben wir noch geflachst, dass A. nicht so schnell fahren darf wenn C. hinten drauf mitfährt und ich hatte noch gescherzt, dass ich mal mitfahren will… dann aber schnell…. tja und nu…. Nu liegt A. im Krankenhaus. Sonntag hatte er einen schweren Motorradunfall. Alle Rippen gebrochen, beide Schlüsselbeine, beide Schultern, Unterkiefer, Oberkiefer, Jochbein…. Blutgerinsel im Gehirn, Wasser in der Lunge….. er liegt im künstlichen Koma und im Moment hilft nur Beten….
Während ich mir hier das Hirn zermarter und mit Sorgen um Kinderkacke mache, liegt ein guter Freund vielleicht im Sterben, total krass….
Was ich aber noch krasser finde ist, dass die Polizei es von gestern nachmittag um 15 Uhr bis heute morgen nicht geschafft hat, die Angehörigen zu benachrichtigen. Ich weiß ja nicht was die da machen, aber ich hatte die Vorstellung, wenn mir mal was passiert oder jemandem der mir nahe steht, dass dann recht schnell jemand vor der Tür steht und einem das mitteilt.
C. hatte mich heute morgen total aufgelöst angsimst…. sie hatte sich totale Sorgen gemacht. A. meldet sich eigentlich immer und hatte gestern Mittag 45 Minuten vor dem Unfall noch gesimst, dass er an nen Badesee fahren wollte. C. musste arbeiten. Danach kam nix mehr und er war auch nicht zuhause. Heute morgen hat sie dann die Krankenhäuser abtelefoniert und dann erfahren, dass er diesen schweren Unfall hatte.
Ich hatte den ganzen Tag Gänsehaut wenn ich nur daran gedacht habe. Und dann wird einem bewußt, wie schnell man im Stress den Blick für das Wesentliche verliert. Man ärgert sich und macht sich Sorgen und letztendlich kann morgen alles vorbei sein. Das Leben ist endlich – aber das vergißt man so schnell….. und nichts ist selbstverständlich… Gesundheit schon gar nicht. Es wird noch Wochen dauern, bis die Ärzte wissen, ob er irgendwelche Schäden zurückbehalten wird. Wohlmöglich Behinderungen oder sowas. Und selbst wenn alles gut wird, wird das Monate dauern.
C. ist natürlich völlig am Boden. Ich war dann auch heute Abend da zum trösten. Sie weiß ja, dass ich da bin und sie mich jederzeit erreichen kann…. Aber auf jeden Fall will sie für ihn da sein und das finde ich gut. Auch wenn er als Sozia offenbar eine Ex dabei hatte, von der keiner wußte, dass die noch Kontakt haben.
Meinen letzten Arbeitstag vorm Urlaub hab ich auch überstanden. Leider hat das mit dem Schreibtisch nicht so geklappt. Warum auch immer aber der Tischler hat die Sachen nur abgeholt aber die Platten noch nicht zusammengeleimt. Naja, das macht er nun morgen und wenn er den bringen kann ruft er mich an. Ich bin ja zum Glück recht flexibel.
Morgen werd ich nun fleißig packen und dass Sideboard auseinanderbauen und streichen. Weg kann ich eh nicht weil der Postbote das neue Handy bringt. Wenn ich gut durchkomme mit meiner Planung kann ich vielleicht Donnerstag noch nach Stade fahren….. mal gucken. Da ich ja Samstag und Sonntag nicht da war und heute Abend auch unterwegs war hab ich von T. noch nichts gesehen und gehört…. ich hoffe, er meldet sich morgen mal bei mir…..
Und ich hoffe, ich verliere nicht gleich wieder Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben!!!!