Das Beerdigungen grundsätzlich nicht wirklich schön sind ist wohl klar. Aber diese war noch weniger schön. Natürlich ist so eine Beisetzung immer schwierig. Vor allem bei den Umständen.
Dazu kam richtiges Beerdigungswetter mit viel Regen und Wind. Eine gruselig kalte Kirche…
Der erste wirklich schwere Weg war nach vorne zum Sarg. Ich hatte ein Gebinde aus Lilien anfertigen lassen und da vom Bestattungsinstiut keiner am Eingang stand habe ich das Gebinde selber vorne am Sarg niedergelegt. Himmel hatte ich einen Klumpen im Hals. Während der Trauerfeier (das ist ein toootal blödes Wort) ging es eigentlich relativ gut.
Aber der Pastor war irgendwie unterste Kanone. Eigentlich erwarte ich von einem Kirchenmann bei einer Beisetzung Trost für die Familie. Vor allem, da es dem Vater meines verstorbenen Freundes wirklich schlecht ging. Den Schwestern natürlich auch.
Statt Trost zu spenden schien dieser Pastor aber immer wieder Salz in die Wunde zu streuen. Er betonte immer wieder „stehen wir vor dem Sarg von…“ und letztendlich war er definitiv viel zu sachlich. Es war offensichtlich, dass er durchaus über Informationen verfügte, aus denen er eine schöne Predigt hätte basteln können.
In der Kirche waren erschreckend wenig Leute. Zwar waren ein paar von seinen Fotofreunden anwesend und natürlich die Familie, aber irgendwie hatte ich dort mehr erwartet.
Die Beisetzung selber fand nur im engsten Familienkreis statt. Genau genommen war außer der Familie nur ich mit am Grab. Allerdings hatte ich mich sehr abseits gehalten. Aber ich musste dieses Procedere erleben. Um zu realisieren was passiert ist. Und dass es tatsächlich so ist. Dass er nicht mehr am Leben ist und Abschied nehmen.
Wirklich real ist es noch immer nicht. Aber ich denke das wird kommen je häufiger ich sein Grab besuchen werde. Der erste Besuch wird wohl schon in dieser Woche erfolgen.