schwarz/weiß/bunt

An diesem Blogpost denke ich schon eine ganze Weile herum während ich anschaue was so um mich herum passiert. Und irgendwie verstehe ich manchmal die Welt nicht mehr.

Ich hab mich schon gefragt, ob das dieses „alt werden“ ist, aber ich bin doch recht sicher, dass das damit nichts zu tun hat.

Aber zum Thema:

Mir wurde beigebracht, dass es natürlich gut und wichtig ist, wenn man – egal zu welchem Thema  –  eine fundierte Meinung hat. Gleichzeitig habe ich aber auch gelernt, dass andere Menschen  das Recht haben, eine andere Meinung zu haben.  Genau wie mir beigebracht wurde, mich in die Situation anderer Menschen zu versetzen und dadurch vielleicht auch nachzuvollziehen, wie deren Meinung wohl entstanden ist. Weswegen ich diese noch immer nicht teilen muss.

Das wichtigste aber, was ich gelernt habe war, dass die Tatsache, dass ein anderer Mensch eine andere Meinung vertritt als ich, aus diesem Menschen keinen schlechteren oder besseren Menschen macht. Menschen die eine andere Meinung vertreten können sogar miteinander befreundet sein.

Wie gesagt, so habe ich das gelernt. Inzwischen erlebe ich das irgendwie anders.

Anscheinend ist die Tatsache, dass ein Mensch eine andere Meinung vertritt quasi schon eine Disqualifizierung zu sein. Offenbar kann man heute nicht mit Menschen befreundet sein die auch nur in einem Punkt nicht zu 100% einer Meinung sind.

Das hat – in meinen Augen –  fatale Folgen.

Früher konnte man sich darauf verlassen, dass zumindest die beste Freundin im Zweifelsfall den Schneid hatte, einem klar zu sagen, dass man gerade furchtbar auf dem Holzweg ist, der Typ einen nur verarscht oder man das Kleid nur einfach mal so gar nicht tragen kann.

(ok, in seltenen Fällen war es vielleicht doch keine so gute Freundin sondern eine Nebenbuhlerin die einem den Kerl ausreden wollte den sie selber zufällig auch toll fand. Irgendein Risiko besteht halt immer)

Trotzdem: Ein Zeichen guter Freundschaft war, dass man sich eben auch Dinge sagen konnte die der andere vielleicht gerade nicht so gerne hören wollte.

Heute wäre ein „diese Hose kannst Du echt nicht tragen, dass sieht einfach sch… aus“ (oder jedes xbeliebige andere Beispiel) ein trifftiger Grund, die Freundschaft ohne weitere Diskussion zu beenden und die nächsten Wochen der Ex-besten-Freundin das Leben zur Hölle zu machen.

Heute können Veganer nicht mehr mit Fleischfressern befreundet sein, Eltern nicht mit kinderlosen Paaren, vermutlich nicht mal normale gechillte Eltern mit Helikoptereltern, Ökofreaks nicht mit Stadtmenschen, Onliner nicht mit Offlinern, Arbeiter nicht mit Geschäftsleuten und so weiter und so fort. )Achja, Veganer und Vegetarier können noch miteinander reden, immerhin sind die Vegetarier ja quasi auf dem richtigen Weg und die Chancen sind größer, dass man sie noch bekehren kann. :wink:  )

Wie kommt das? Und seit wann ist das so? Seit wann muss man aus jeder Meinung eine Grundsatzdiskussion machen. In einigen Facebookgruppen fällt das besonders ins Auge. Irgendwie ist kaum mehr jemand dazu in der Lage seine eigene Meinung zwar zu äußern, aber trotzdem anzuerkennen, dass andere Menschen, aus welchen Gründen auch immer, eine andere Meinung vertreten die nicht mehr und nicht weniger falsch ist als die eigene.

Jeder der seine Meinung kund tut verweist am liebsten darauf hin, dass dieses in Stein gemeisselt ist und das ja sowieso auch genauso im Internet steht und es darum stimmen muss. Doof, dass auch die andere Meinung mit Sicherheit irgendwo im Internet steht und somit mindestens genauso in Stein gemeisselt ist.

Gespräche laufen da teilweise so ab:

Gesprächspartner 1: Grün ist eine tolle Farbe!

Gesprächspartner 2: Nein, Rot ist eine tolle Farbe!

GP 1: nein, Grün ist eine tolle Farbe und das ist sie auch schon seit 20 Jahren.

GP 2: Rot ist die tolle Farbe, das weiß ich ganz genau, ich finde das nämlich schon seit 30 Jahren und das sagt ja wohl alles

GP1: Also auf $beliebigenFernsehsendereinsetzen  haben sie neulich sogar eine Reportage gehabt und da haben die auch gesagt, dass Grün eine tolle Farbe ist…

GP2: *Stampft gedanklich mit dem Fuß auf* aber in §beliebigeSendungdieintellekuellererscheinteinsetzen wurde verschiedene Tests gemacht und da war ganz deutlich bewiesen, dass Rot die tolle Farbe ist

Dazwischen erscheinen dann noch einige andere die dazwischenquatschen und andere Farben ins Spiel springen und über rot-grün-kariert kichern und ganz am Ende kommt manchmal –  aber viel zu selten –  jemand der anmerkt, dass die zwei sich einfach darauf einigen sollen, dass sie sich nicht einigen werden.

Es gibt nur noch schwarz und weiß. Bunt gibt es nicht mehr und eigentlich gibt es nicht einmal mehr grau. Wenn Du nicht für mich bist bist Du gegen mich. Wenn Du mich nicht gern hast, dann hasst Du mich. (man möchte antworten „vielleicht bist Du mir auch einfach nur egal?!“)

Wie gesagt, ich verstehe das nicht. Ich habe keine Kinder und nenne Mütter meine Freundinnen, ich kann mir ein Leben ohne Fleisch nicht vorstellen und bin trotzdem mit Vegetariern befreundet. Ich kann eine Freundin beim Shopping beraten auch wenn ich persönlich ganz andere Klamotten anziehen würde. Und ganz ehrlich: Ich wäre traurig wenn es nicht so wäre. Den gerade die Menschen die Dinge ander sehen als ich machen meine Welt doch überhaupt erst bunt und ermöglichen interessante Diskussionen.

Freundschaft heißt doch, einander zu unterstützen Ziele zu erreichen auch wenn das Ziel des anderen nicht immer auch das eigene Ziel ist.

 

Ohne bunt sind schwarz und weiß langweilig!!!

Ich finde übrigens, dass gelb eine tolle Farbe ist!

Lasst es sein!!

Derzeit bin ich kolossal genervt. Von meinen wohlmeinenden Freunden und Freundinnen. Nicht von einigen, eigentlich fast von allen!!

Sobald irgendetwas geplant ist und es nimmt ein mir nicht bekannter Singlemann daran teil, heißt es „Der ist übrigens Single!“ oder „Der wäre was für Dich!“ 

Selbst wenn irgendjemand mit irgendwem, den ich nicht kenne, geschrieben oder telefoniert hat kommt dieser Hinweis.

Und das passiert derzeit nicht einmal in der Woche oder so… das passiert derzeit täglich.

Genau wie das berühmte „Ohhh bahnt sich da was an?“ Sobald ich erzähle, dass ich mit einem männlichen Wesen Kaffee trinken, essen oder im Schwimmbad war. Auch wenn ich über das entsprechende männliche Wesen seit Wochen betone, dass es ein netter Kerl ist aber mehr auch nicht.

Wenn ich jemanden kennenlerne und mit dem was unternehme und sich was anbahnt, dann werde ich es Euch zu gegebener Zeit wissen lassen!

Leute es nervt ohne Ende!!!!!!

Fatal ist, dass auch der 85ste halbwegs nett gegebene Hinweis „das interessiert mich nicht“ oder „lass mich damit in Ruhe“ völlig verpufft und praktisch gar nicht wahrgenommen wird. Und wenn man es wütend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorquetscht kommt es auch nicht an.

Hat sich eigentlich jemand schon mal Gedanken darüber gemacht, was bei dem, der ständig verkuppelt werden soll ankommt?

Ich wette, darüber denkt keiner nach!!

Da wären zum Beispiel

  • na wenn Du niemanden kennenlernst dann müssen wir das ja mal in die Hand nehmen
  • so lange alleine sein ist doch nicht normal
  • mit Dir stimmt doch was nicht
  • bevor Dich keiner mehr haben will gucken wir mal wer in Frage kommt 
  • glückliche Singles gibt es nicht
  • etc
  • pp

Und im schlimmsten Fall streut Ihr bei dem betreffenden Single Salz in eine Wunde die niemals heilen wird!! Es gibt nämlich bei jedem Single die Momente in denen er sich in die Arme eines geliebten Menschen sehnt. In denen er kuscheln und liebgehabt werden möchte. Und es gibt viele Singles, die eigentlich jemandem im Herzen haben, denjenigen aber nicht bei sich haben können. Aus welchen Gründen auch immer.

Lasst es sein!!! Wenn ein Single jemanden bei Euch oder durch Euch kennenlernt und tatsächlich Interesse haben sollte, dann wird er Euch im Zweifelsfall schon bitten zu intervenieren.

Der nächste der mir mit einem Kuppel-Spruch kommt wird übelst Wind von vorne bekommen!! Egal welche Konsequenzen das haben könnte. Ich bin es leid mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich alleine bin.

Ich bin übrigens glücklicher Single – solange Ihr nicht das Salz in die Wunde streut und mir zu vermitteln versucht, dass da ja was nicht mit mir stimmen kann.

Verkuppelungsversuche

Ich hasse Verkuppelungsversuche… jedenfalls wenn ich verkuppelt werden soll :roll:

Da sagt doch L. neulich ganz unvermittelt, ich soll Dich von XY grüßen. Hm… ich kenne XY nicht. Ich hab noch nie von ihm gehört. Auf meine Nachfrage kommt raus, dass XY der beste Freund von L.s neuer Partnerin ist. (Sie ist übrigens eine total liebe)

Am Freitag hatte L. Geburtstag und fragte, ob ich auf nen Kaffee vorbeikomme. Ich hatte dann für ca. 17 Uhr zugesagt. Darauf kam als Antwort, ich könnte ja schon versuchen gegen 16 Uhr zu erscheinen, die anderen würden auch um die Zeit kommen. Er zählte dann auch „die anderen“ auf. In der Aufzählung fehlte allerdings im Verlgeich zu denen die da waren als ich ankam XY.

Ok, XY ist ein netter Kerl, aber das war es dann auch…

Und dann kommt diese Woche eine SMS von L. ob XY sich schon bei mir gemeldet hätte.

Haallloooooooo???? :evil: Zwei Hinweise, dass ich nicht verkuppelt werden will habe ich schon gegeben… ich hoffe das reicht, ansonsten muss ich wohl mal böse werden.

Innerer Reichsparteitag, der 85ste

Heute hatte ich mal wieder einen meiner inneren Reichsparteitage….  und das eigentlich schon in zweifacher Hinsicht.

Heute morgen bin ich – endlich mal wieder – richtig früh aufgestanden und hab mich auf den Weg in die Heimat gemacht. Mein holder Ex-Gatte wollte zufällig auch zu meinen Eltern, weil er ein neues Auto kaufen musste. Das alte – früher meins – ist in die ewigen Jagdgründe für Autos eingegangen. Und ihm fällt nichts besseres ein, als seinen Ex-Schwiegervater zu fragen, ob der eins für ihn hat (hatte ich erzählt, dass J. mich versucht hat damit zu erpressen?!?!) Da der alte Wagen nicht mehr lief, musste er sich von seiner Freunden – ergo meiner Nachfolgerin – dorthin bringen lassen…  ok, theoretisch hätte ich mich auch anbieten können, ihn mitzunehmen. Aber Frauen – besonders Ex-Frauen – sind ja genetisch bedingt furchbar neugierig.

Und nachdem er seine Ische zwei Jahre vor mir versteckt hat, wollte ich doch mal wissen ob seine Beschreibung – 1,85 m groß und 150 kg schwer (nicht er, SIE!!) – wirklich stimmt, oder er mich verkohlen wollte.

Sie stimmt!!!  Sie hat sich zwar nicht aus dem Auto getraut, weil mein Wagen vor der Firma stand, aber sehen konnte ich sie trotzdem…  meine Oberschenkel entsprechen ihren Oberarmen…  Holla die Wallfee…

Naja, passt zu ihm (1,89 m und 160 kg)

Und dann meint er noch so süffisant, ich solle auf keinen Fall mein Haus (sein ehemaliges Elternhaus) zum Verkauf anbieten. Er würde mir das noch innerhalb dieses Jahren abkaufen. Diesen Monat will er mir erstmal meine Hälfte von unserem gemeinsamen Haus abkaufen. Soll er auch, ist dann eine Sorge weniger für mich.

Der Haken ist nur, aus dem gemeinsamen Haus werde ich nichts rausbekommen. Es sind eben „nur“ die Schulden, für die ich dann nicht mehr haftbar bin. Letztendlich hab ich aber in beiden Häusern runde 50.000 Euro Eigenkapital stecken… 

Und nun meint er, er kriegt mein Haus in dem er nur die Schulden übernimmt und ich verzichte auf die Kohle…  ich musste ihm erstmal ausgesprochen deutlich sagen, dass es mir total Schnuppe ist, wer die Hütte kauft, solange der Preis stimmt.

Und da ich das Haus nächstes Wochenende in Holland anbiete rechne ich mit wenigtens 150 TEU…  und er meint, er kriegt das Schätzen für 90 TEU….  der muss mich echt für total bescheuert halten. Jedenfalls entgleisten ihm ordentlich die Gesichtszüge. Zumal er mir verkaufen wollte, dass er ja alles direkt mit dem Bankvorstand geklärt hat….  jaaaa neeeeeee is klar!!!!!!!   Er ist ein Held…. schon immer gewesen… jedenfalls in seiner Fantasie!!!

Von der Firma eben schnell zu meinem Bruder. Er hat Familienzuwach bekommen. Einen Kater namens Tinkerbell…  er kann ja nix dafür *g*…  ist aber total süß und anhänglich. Eigentlich wollte er in der Firma einziehen,…  er liebt es in Oldtimern zu schlafen, aber damit war meine Mutter wohl so gar nicht einverstanden, also wurde er kurzerhand umquartiert. Meine Nichten finden´s toll!! Und ich auch… jetzt bin ich nicht mehr der Alien in der Familie!

Danach gab´s dann noch Pläuschchen mit Mutti, inkl. einer warmen Mahlzeit und einem Carepakte für zuhause (also weiß ich heute schon was es morgen zu essen gibt *lach*).

Von da aus ging es dann noch zu I. und T..   I. ist ein seit 20 Jahren ein superlieber Freund. Wir hören machmal nur zweimal im Jahr voneinander, aber wir freuen uns immer sehr, wenn wir uns sehen. Letztes Jahr hatte ich zum Geburtstag überrascht in dem ich einfach vor einer Tür stand und dieses Jahr hatte er mich eingeladen auf nen Kaffee vorbeizukommen. Es war mal wieder richtig schön zu schnacken!!!

Fazit des Tages:

1. Mein Ex ist verzweifelt (ok, der war jetzt gemein ;-) )

2. Morgens um 7 Uhr ist es tatsächlich nicht mehr wirklich hell (bzw. noch nicht)

3. Es gibt Freunde bei denen es keine Rolle spielt wie oft oder wie selten man sich sieht.

4. Kater können nix für ihre Namen *lach*

5. Es ist immer wieder schön nach Hause in die eigenen vier Wände zu kommen!

Das wertvollste, was ein Mensch haben kann? Freunde!!

Was machen eigentlich Menschen, die keine Freunde haben? Wie kommen Menschen ohne Freunde in einer Situation wie meiner klar? Müssen die nicht völlig verzweifeln?Klar, wenn ich alleine in meiner Wohnung sitze und nachdenke möchte ich auch verzweifeln. Manchmal erscheint alles so aussichtslos. Ich glaube außer Todesangst ist wohl das zweitschlimmste die Zukunftsangst. Wie geht es weiter? Welche Wege öffnen sich? Schaffe ich das? Finde ich einen Weg… und wenn ja, ist es der richtige?

Wie vom Anwalt erwartet ist eine fristlose Kündigung nachgeschoben worden. Die Konsequenzen sind erheblich. Sperre beim Arbeitsamt, somit keine Sozialversicherung, kein Geld sowieso…

Zwischendurch kommen Momente in denen ich vor Kälte und Angst zitternd auf meinem Sofa liege und mich frage, wie ich all das bewältigen soll. Es ist wie eine Lawine, die mich zu erdrücken droht. Gut, dass ich nicht mehr im Dachgeschoss wohne… hier lohnt es sich nicht aus dem Fenster zu springen…..

Und dann kommt von irgendwo in der Welt eine Nachricht oder ein Anruf und liebe Menschen reden mit mir, trösten, machen Mut und zeigen mögliche Wege… nehmen – wenn auch nur gedanklich – in den Arm und versprechen, dass alles gut wird und ich auch diesen Teil meines Lebens schaffen werde.

Da sind M. und C. die ebenso Trost von mir bekommen und mich mit Ihren Sorgen, die so ganz anders sind als meine, ablenken und auf meinen Rat vertrauen. Die gleichzeitig anhören was mich beschäftigt, Mut zusprechen, Hilfe anbieten und da sind. Die mich vor allem aus meinem Gedankenkarussel ziehen und neue Denkanstösse geben. Da ist H., den ich im Grunde schon viele viele Jahre kenne, der mich bestärkt, tröstet, sieht was in mir vorgeht und mich aufrüttelt… obwohl wir uns noch nie im wahren Leben begegnet sind und heute zum aller ersten Mal telefoniert haben…

So verzweifelt ich heute morgen war, soviel Mut habe ich heute abend. Ich weiß, dass ich kämpfen muss und den Kopf in den Sand stecken bringt mich nicht weiter. Also stehe ich auf und kämpfe. Etliche Fragen müssen formuliert werden, die ich Montag mit dem Anwalt besprechen muss, Anträge müssen gestellt werden, Termine müssen vereinbart werden…. Sicher, die Angst ist nicht weg und es werden wenn ich alleine bin wieder die Momente kommen in denen es sich aussichtslos anfühlt, aber es reicht nicht zu reagieren, ich muss agieren.

Auf jeden Fall kann ich all den Menschen, die teilhaben an meinem Leben und meiner Seele nur meinen tiefsten Dank sagen.

Ohne sie wüßte ich nicht, wie ich kämpfen kann, wie ich aufstehen kann… Nicht der, der fällt ist der Verlierer… nur der, der liegen bleibt.

Das Leben ist eine Achterbahn und das ist jetzt der Looping. Leider bin ich nicht schwindelfrei.

T. hat sich auch wieder gemeldet. Wir haben schon relativ ausführlich geredet. Ein Stück weit sieht er ein, dass er Fehler gemacht hat, auf der anderen Seite weiß ich, dass ich Geduld mit ihm haben muss. Zumindest hat er sich nicht vergraben nachdem alles aus mir herausgeplatzt ist. Ich fahre morgen zu ihm und wir werden ausführlich reden. Und er wird mich auch nicht nach dem Frühstückskaffee nach Hause schicken.

Im Moment wäre es wohl auch zu schwer Schluss zu machen. Alleine das Wissen, dass da jemand ist, der mich real in den Arm nimmt, an den ich mich anlehnen kann und wo ich – zumindest morgen – von meinem Kampf eine Pause machen kann um abzuschalten und neue Kraft für das Kommende zu schöpfen, ist für mein Herz und meine Seele ungeheuer wichtig. Auch wenn es eine kurze Pause ist, so ist es doch eine. Eine Zeit in der ich nicht stark sein muss, Schwäche zugeben darf und es nicht übel genommen oder gegen mich verwendet wird. Eine Zeit in der ich vielleicht ein kleines bisschen mehr ich sein darf.

Samstag werde ich dann irgendwann in meine Heimat fahren zu meiner Familie. Lagebesprechung, auf andere Gedanken kommen und mich vielleicht mit weiteren Freunden umgeben. A. hat gestern wieder angerufen. Eventuell hat sie Zeit und wir gehen was trinken. Auf jeden Fall werde ich von Menschen umgeben sein, die da sind, nicht urteilen, sondern zuhören und helfen.