Auch Väter sind nur Männer

Irgendwie sind Eltern ja in den Augen ihrer Kinder immer geschlechtslos… Oder könntet Ihr Euch vorstellen…. also neeeee *angewidertdenKopfschüttelt *

Und irgendwie sind Väter auch keine wirklichen Männer. Ich hätte sogar bis Samstag gewettet, dass mein Vater sich grundsätzlich anders verhält als typische Männer sich verhalten…. bis Samstag…

Aber dann:

Samstag, 14 Uhr, norddeutsche Tiefebene.

Feuerengel steht frisch genagelt bei Cousinchen S im Flur. Der Plan ist, evtl noch eine zu rauchen und dann zu den Eltern weiter zu fahren. In Feuerengels Jackentasche klingelt es.

CousinchenS: Du klingelst!

Feuerengel: joahr, anonymer Anrufer (nimmt das Telefon ans Ohr) Ja hallo?

Herr Papaa (klingt sehr dringlich): Ja Hallo Feuerengel, ich bins. Kommst Du noch hier vorbei??

T: ja, ich komm gleich noch vorbei.

HP: wo bist Du denn?

T: Ich bin bei Cousinchen S. Ich fahr gleich los. Was ist denn??

HP (klingt immer noch dringlich): Nix. Ich wollte wissen ob Du noch kommst.

T: Ja ich fahr gleich los.

Feuerengel verkneift sich die Zigarette, schnappt sich die Mupfel und fährt gen Elternhaus.

30 Minuten später schließt Feuerengel die Haustür des Elternhauses auf und findet auf der Treppe einen Zettel:

Wir sind in $NächstgrößererStadt und kommen um 15.30 Uhr wieder“ 

Ich hab da mal 'ne Frage!!

Bekanntermaßen habe ich es nicht so wirklich mit Kindern!! Ich bin froh keine eigenen zu haben, finde die meisten doof und schlecht erzogen und verstehe ohnehin nicht wirklich, warum man Kinder überall hin mitnehmen muss. Vor allem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Eltern gewisse Dinge nicht auch gerne mal ohne Kinder machen möchten.

Als ich klein war, hat meine Mutter die meisten Dinge erledigt, während wir im Kindergarten oder in der Schule waren. Und das war auch gut so….

Wie ich drauf komme?? Ganz einfach:

Gestern habe ich mich auf den Weg in die Stadt gemacht. Ich wollte meinen Kirchenaustritt auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen und da das Bürgeramt (das praktischweise auch Samstags geöffnet hat) am anderen Ende der Fußgängerzone liegt, war das sozusagen ein Stadtbummel.

In Anbetracht der Tatsache, dass gestern der zweite Adventssamstag war, war es in der Stadt auch auffallend voll. Zeitweise kam man kaum vorran. Vorallem im CC. Und gerade an diesen Tagen, an dem man sich in der Stadt vorkommt wie auf einer Pilgerreise und man nur dort hinkommt, wo andere einen hinschieben, sind plötzlich millionen Familien mit Zwillingskinderwagen und drei Kindern im Schlepptau auf Shoppingtour. Putzig sind auch die Väter, die ihre Kinder auf so einem Minidreirad durch die Gegend schieben. Mit so einer Stange dran, damit Papi sich nicht bücken muss. Und während Papi mit Mutti Schaufenster guckt jagt er das Gör fremden Leuten auf die Hacken.

Jetzt mal ernsthaft…. warum um alles in der Welt geht man mit Kinderwagen in die Stadt, wenn man ohnehin kaum voran kommt und mit dem Kinderwagen in die meisten Geschäfte gar nicht hereinkommt. Also schon rein platztechnisch. Oder mit drei Kindern im Gepäck. Erzählt mir jetzt nicht, dass das erholsam ist!! Gemütlich geht anders!!

Das gleiche heute im Klimahaus. Meine Eltern und mein Onkel und meine Tante waren da und wir haben uns auf dem Weg zum Klimahaus gemacht. Eine tolle Sache… es war zwar relativ voll und wir haben uns sicher nicht so viel Zeit für alles genommen, wie man sich nehmen könnte. Selbst dort, wo teilweise der Boden sehr uneben, die Wege zeitweise sehr eng, jede Menge Treppen usw sind, schieben die Leute mit ihren Kinderwagen durch die Gegend. Also bei aller Liebe…  ein Kind im Kinderwagen versteht nicht mal, was es da sieht… dafür ist die Thematik an sich viel zu komplex.

Genauso auf dem Weihnachtsmarkt auf dem wir hinterher noch waren.

Es gibt eine schöne Doku darüber, was ein Kind im Kinderwagen im Gedränge von seiner Umwelt wahrnimmt. In erster Linie Beine und Hinterteile. Die meisten Kinder haben gar keine Chance zu registrieren wo sie genau sind, geschweige denn, das Drumherum wahrzunehmen.

Ich finde, es ist für das Kind allenfalls Quälerei und die meisten sahen auch nicht wirklich glücklich aus. Achja…. und die Eltern sahen mächtig gestresst aus….  also warum tut Ihr Euch das an??

Familientag

Familientage sind Stresstage…  genaugenommen bedeutet ein Familientag drei Stresstage!!!!!!!!!!!!

Also Freitag erstmal Fenster putzen, muss ja alles blitzen und blinkern. Samstag dann einkaufen und den Rest gründlichst putzen. Sonntag nochmal durchsaugen und wischen…    Naja, Herbstputz ist erledigt *g*

Am Sonntag kamen dann meine Eltern. Eigentlich wollte Mama ja schimpfen wegen dem Sofa…  aber irgendwie fand sie das dann aber wohl doch ganz klasse. Die Wohnung gefiel beiden supergut und sie sind froh, dass ich endlich in einer besseren Ecke wohne.

Das Wetter hat natürlich – wie konnte es auch ander sein – nicht mitgespielt. Als ich aufstand war schönster Sonnenschein, eine Stunde bevor meine Eltern kamen fing es an zu regnen :-(

Aber wir sind dann trotzdem erstmal am Deich lang gelaufen, waren auf der Aussichtsplattform, sind durch die ganze Fußgängerzone gebummelt, sind in einem Café eingekehrt, waren dann noch in zwei Ausstellungen, sind durch den Fischereihafen gebummelt und schön essen gegangen. Alles in alles war es ein schöner Tag. Mein Fahrrad haben die beiden auch mitgebracht, so kann ich einige Wege in der Stadt, z.B. zum Sport, radeln. 

Aber man kann sagen was man will, Eltern sind anstrengend. Und Singlekinder werden mit Kleinkindern gleichgestellt ;-)