Besserung in Sicht

Langsam langsam geht es bergauf. Der Tipp meiner Freundin mit den Rescue-Tropfen war wirklich gut. Der mit dem Johanniskraut vermutlich auch. Allerdings hab ich das schon wieder abgesetzt. Zwei Tage nach Einnahmebeginn hab ich mich noch gewundert, warum ich andauernd Bauchweh hab…  lag wohl an der Lactose in den Tabletten. Ist aber auch blöd, wo das Zeug alles drin ist.

Trotzdem geht es mir schon deutlich besser.

Wenn ich überlege, wie ich bei Therapeuten am Donnerstag nach meinem Geburtstag noch in Tränen ausgebrochen bin, dann haben die Rescuetropfen am Freitag auf dem Weg zur Bloggerparty schon eine Menge bewirkt. Und das Wochenende dort mit all den lieben Menschen hat mir natürlich auch richtig gut getan.

Inzwischen krieg ich wieder einiges auf die Reihe, gehe regelmäßig mit Nadinechen schwimmen, hab mein Casa für den Besuch der hoffentlich bald Chefs am vergangenen Freitag gründlich geputzt und gewienert, gehe raus und habe Spaß.

Ganz besonders ist mir das am vergangenen Freitag aufgefallen. Meine Freundin war hier, wir hatten mächtig Spaß und irgendwann fiel mir auf, dass ich wieder herzhaft lachen konnte. Das tat unendlich gut!!

Insgesamt geht es also langsam bergauf. Was allerdings nichts daran ändert, dass ich definitiv in Therapie gehen werde. Nächste Woche ist wieder ein Termin. Noch muss ich regelmäßig anrufen und schauen, ob irgendwer seinen Termin abgesagt hat. Ich hoffe, dass ich nächsten Monat dann vielleicht schon reguläre Termine bekomme.

Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass der Suizid von Manfred nur das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Auch wenn ich damit derzeit noch nicht wirklich umgehen kann. Aber mir ist bewußt, dass bereits vorher was im Argen lag. Mir ist noch nicht ganz klar was, aber das werde ich noch herausbekommen. Und schaden können ein paar Stunden Therapie bestimmt nicht.

Also mit kleinen Schrittchen weitertrippeln und nen Handstock für die Steigungen einpacken :wink:

An einen Freund

 Drei Jahre kennen wir uns nun schon und wir bezeichnen uns gern als bester Freund/beste Freundin.

Aber in den letzten drei Jahren hast Du Dich sehr sehr verändert. Und das nicht zu Deinem Besten!!

Zwar sagst Du anderen Menschen gerne direkt ins Gesicht, was Du denkst und was sie falsch machen, aber einstecken, wenn es jemand anderes bei Dir macht ist nicht so wirklich Deine Sache.

Eigentlich würde ich Dir sehr gerne mal was sagen. Nämlich, dass Du auf einem falschen Weg bist.

Als wir uns kennenlernten warst Du aktiv, unternehmungslustig und bist rausgegangen…. wir waren auf dem Weihnachtsmarkt, sind ins Restaurant gegangen, ins Kino, in die Stadt um einen Kaffee zu trinken, zum Shopping.

Heute verlässt Du Deine Wohnung eigentlich nur noch zum Einkaufen und um Deinen Vater zu besuchen.

Du nennst es leben, aber Du lebst nicht… Du vegetierst.

Du bist ständig krank… bei Krankheiten, mit denen jeder andere eine Woche zuhause ist, bist Du sechs Wochen krankgeschrieben. Wenn nicht länger. Du liegst zuhause auf Deiner Couch, guckst Filme ohne Ende und horchst in Dich hinein. Du horchst darauf, wo etwas zwickt oder ziept und was dafür die Ursache sein könnte.

Du sagst mir, dass ich ein gravierendes Problem habe, weil ich ständig unterwegs bin, mich mit Freunden/Innen treffe, Besuch habe oder am Telefon hänge. Aber ich denke, was ich zu viel haben (Freunde, Unternehmungslust) hast Du entschieden zu wenig.

Sicherlich ist mein Lebenswandel derzeit suboptimal, aber Deiner ganz gewiss auch. Und ich denke Du schadest Dir mehr als ich mir.

Ich mache mir Sorgen um Dich. Ich hab Dich nämlich sehr gern.

Ich hatte die Hoffnung, dass die angefangene Therapie etwas entscheidendes ändert, aber das hat sie nicht.

Inzwischen bin ich sogar sicher, dass Du zeitweise lügst um Verabredungen nicht einhalten zu müssen.

Und das, was Deine Ex über Dich erzählt hat war zwar ganz sicher maßlos übertrieben, aber ich habe keinen Zweifel mehr daran, dass ein Funken Wahrheit dabei war.

Du sagst, diese Stadt hat Dir kein Glück gebracht und Du würdest gerne woanders hingehen. Aber auch woanders hängt es allein an Dir, ob Du glücklich wirst oder nicht. Der einzige, der an Deinem Leben etwas ändern kann bist Du. Aber Du redest Dir ein, dass Du alles richtig machst und nur alle anderen etwas falsch machen. Leider ist es in der Realität eher selten der Fall, dass ausgerechnet alle anderen einen Fehler machen. Und das Leben findet nicht im DVD-Regal statt… sondern draußen auf der Straße. Dort bekommst Du neue Eindrücke, lernst neue Menschen kennen und erlebst etwas.

Ich nehme mir das Recht heraus zu beurteilen, dass Du offensichtlich krank bist. Ich beurteile es, weil ich diese Krankheit einst auch hatte. Keine Krankheit, die Du ausschließlich mit Medikamenten sondern durch Therapie und durch Taten besiegen kannst.

Kämpfe endlich!!