Gewissensfrage

Es gibt ja dieses Situationen in denen man ein schlechtes Gewissen hat egal wie man es dreht und wendet.

Seit ein paar Wochen bin ich in so einer Situation und überlege, was ich machen soll.

Worum es geht? Um meine beiden zauberhaften vierpfotigen Mitbewohner. Meine Katze Tuffelchen und meinen Kater Nepomuk.

Warum ich ein schlechtes Gewissen habe? Weil ich den beiden einfach nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken kann die sie verdienen. Und ich sehe nicht, dass das auf lange Sicht deutlich besser wird. Dazu kommt, dass ich überlege ob der dieses Jahr bevorstehende Umzug die Situation wirklich verbessert. Und auch davon bin ich nicht überzeugt.

Im Moment haben die beiden viel zu wenig von mir. Ich arbeite seit Wochen fast täglich 11 oder mehr Stunden, bin an den Wochenenden beim Liebsten.

In der Woche stehe ich morgens um 5.30 Uhr auf, bin zwischen 6.30 und 7 Uhr im Büro oder auf der Autobahn, komme abends teilweise nach 19 Uhr wieder Heim. Wenn ich dann noch zum Sport/Schwimmen will oder verabredet bin wird es auch schon mal 22 oder 23 Uhr.

An den Abenden an denen ich zuhause bin esse ich schnell eine Kleinigkeit und dann wusel ich im Haushalt rum oder schlafe fast auf der Couch ein.

Jede zweite oder dritte Woche fahre ich Donnerstag nach der Arbeit bereits zum Liebsten und komme erst am Sonntag oder Montag wieder ins Casa.

Zwar habe ich den tollsten Katzen-Sitter der Welt aber trotzdem ist das alles andere als Ideal für die zwei Tiger und sie buhlen in der Zeit, in der ich zuhause bin um meine Aufmerksamkeit.

An den Wochenenden wenn der Liebste da ist ist es etwas besser. Zwar sind wir dann natürlich auch zeitweise unterwegs aber immerhin verbringen ich morgens und abends mehr Zeit zuhause.

 

Nach dem Umzug, der hoffentlich in den nächsten Monaten ansteht, wird es auch nicht wirklich besser.

Es gibt dann einen großen Garten in den sie können, allerdings sind dort auch diverse wilde Katzen unterwegs. Ich bin nicht sicher ob es für Tuffelchen, die zwar früher Freigängerin war, so einfach sein wird, sich mit ihren 14 Jahren gegen die fremden Katzen durchzusetzten.

Genauso frag ich mich, wie schlau es ist einen Perser, der es so schon doof findet wenn man ihn bürsten und scheren will, durch’s Unterholz streifen zu lassen. Auch wenn ich sicher bin, dass Nepomuk es total toll finden würde, wenn er nach draußen könnte.

Wenn sie nicht draußen sind wären sie nahezu Kellerkinder oder Treppenhauskinder. Dort hätten sie sicher ihren Raum und ihre Schlafplätze inkl Futterstation, Katzenklo und allem anderen was sie brauchen, aber es wäre trotzdem anders als es das jetzt ist.

Lauschige Abende auf der Couch wird es dann auch nicht mehr für die zwei geben. In den Wohnbereich könnten Sie ohnehin nur, wenn wir dabei sind (so habe ich das auch früher schon immer gehandhabt) und auf die Couch dürften sie gar nicht. Das ist etwas, dass der Liebste gar nicht mag und was ich respektiere. Zumal es dann seine Couch ist.

Deutlich mehr Zeit werde ich nach dem Umzug auch nicht haben. Immerhin wird es dann nicht selten vorkommen, dass ich dienstlich über Nacht in irgendwelchen Hotels übernachten muss und nicht jeden Abend nach hause fahren kann.

Und wenn wir dann an den Wochenenden wegfahren um Freunde oder meine Familie zu besuchen, was nicht selten vorkommen wird, gibt es keine Katzen-Sitter die mal eben nach dem Rechten sehen können und die zwei umsorgen können.

Es ist total doof. Ich überlege was der beste Weg ist oder wie ich ein liebevolles tolles Zuhause für die zwei finden könnte und komme mir dabei vor wie der schlechteste Mensch auf der Welt.

Dabei will ich doch eigentlich nur, dass es den beiden gut geht und an nichts fehlt. Und ich glaube, bei mir haben sie es nicht mehr so gut wie sie es verdient haben…. Enttäuschtes Smiley

2 Gedanken zu „Gewissensfrage

  1. Das ist echt blöd…
    Schwierig wenn der Partner die geliebten Tiger nicht so akzeptiert und man wegen einer neuen (Menschen)Beziehung die treuen Weggefährten vernachlässigt. Echt schwierig.
    Ich könnte meinen Kimba im Leben nicht hergeben, egal was passiert.
    Aber wenn du meinst deine Katzen leiden bei dir oder sind nicht mehr gut aufgehoben bei dir… Hauptsache du bist mit deiner Entscheidung am Ende zufrieden.

  2. @ Miss Fairytalez

    Das Problem ist weniger, dass der Liebste sie nicht akzeptiert sondern viel mehr, dass ich einfach kaum mehr zuhause bin. Ich kann die zwei ja auch nicht jede Woche 1000 durch die Republik kutschieren oder mit zur Arbeit nehmen :-/

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