Aus aktuellem Anlass muss ich jetzt doch mal was für die Beseitigung innerdeutscher Kommunikationsprobleme tun. Der eine oder andere hat ja inzwischen schon mitbekommen, dass ich derzeit ziemlich regelmäßig durch die Republik brause weil ich mein Herz in den Süden des Landes verschenkt habe. Also quasi in den nördlichen Süden…. also nördliches Bayern… also Franken
Natürlich stoßen wir immer mal wieder an die Innerdeutsche Sprachbarriere und so wie der Liebste sich schwer tut das Ömchen zu verstehen, selbst wenn ich meine, dass sie nahezu hochdeutsch spricht, so verstehe ich den Vater vom Liebsten oftmals nicht. Im Zweifelsfall üben wir uns ins freundlichem Lächeln und Nicken und hoffen inständig, dass es zum Gesprächsthema passt. Wäre ja blöd, wenn ein entrüstetes Kopfschütteln und ein Nein gerade passender wäre
Inzwischen kommt es durchaus auch mal vor, dass der Liebste mich alleine losziehen lässt und ich somit ohne Dolmetscher Kontakt zu den Eingeborenen habe. So kommt es dann ab und an zu solchen Erlebnissen:
In der Fleischerei (auf Fränkisch: Metzgerei)
Fleischereifachverkäuferin: Grüß Gott
Ich so: Moin
Die Fleischereifachverkäuferin verdreht verdutzt die Augen, auf Ihrer Stirn erscheint in leuchtenden Buchstaben “ es ist nicht mehr Morgen,….“
(der Rest des Gesprächs bzw meine Bestellung wären hier fehl am Platze)
Liebe Nichtostfriesen bzw Nichtnordlichter, „Moin“ und „Morgen“ haben wenig bis gar nichts miteinander zu tun.
„moin“ leitet sich von z.B. „moien Dag“ ab. „moin“ bezieht sich also nicht auf die Tageszeit sondern auf das „moien“ was nichts anderes heißt als „guten“ oder „schönen“
Und darum kann man Moin auch zu jeder Tages- und Nachtzeit sagen