So hatte ich mir das nicht vorgestellt

Tja, da fährste in die neue Stadt um ein paar nette Menschen kennenzulernen, was auch für den Anfang schon ganz gut geklappt hat und dann heißt Dich die Stadt willkommen in dem jemand die Mupfel kaputt macht.

Das war mal ein richtig schöner Abend. Zum Ausklang wollte ich dann in Begleitung noch eben zum goldenen M und da den kleinen Hunger stillen. Und kaum kommen wir bei der Mupfel an sehen wir, hinten links ist die Scheibe eingeschlagen und auf dem Fahrersitz liegt schon ein Liebesbrief von der Polizei. Und die Sporttasche ist auch geklaut.

Dabei dachte ich, der Parkplatz liegt da relativ ruhig, nicht viel los…. so kann man sich täuschen.

Also musste ich erstmal auf die Wache, und ich war echt dankbar, dass meine Begleitung mich begleitet hat. Nachdem halb Bremen nach dem Sieg beim Fußball Autokorso spielte und alles mögliche an Straßen gesperrt war, hätte ich mich vermutlich verfranst. Aber er hat mich dann ziemlich zielsicher hingelotst.

Viel gebracht hat das allerdings auch nicht. Ein ziemlich gelangweilter Polizeibeamter, der sich weder die Mühe machte sich vorzustellen, noch irgendwie seinen Popoo vom Stuhl hochbekam, nahm mal eben die nötigen Daten auf, erklärte, dass ich mir wenig Hoffnungen machen solle, dass meine Tasche wieder auftaucht und wünschte einen schönen Abend.

Na toll!! Nicht!!

Naja, das goldene M haben wir dann von der Liste gestrichen, ich hab den netten Herrn zu seinem Casa gebracht und bin mit ohne Scheibe die Autobahn heingeschlichen….  das war ganz schön kalt. Irgendwann stand ich dann mitten in der Nacht vor meinem Casa und hab mit Müllsäcken und Klebeband erstmal halbwegs die Mupfel gesichert. Wohl hab ich mich allerdings nicht gefühlt in der Nacht.

Bevor ich schlafen ging hab ich dann auch noch meine Versicherung angerufen. Und was die da versucht haben fand ich fast noch schlimmer als die kaputte Mupfel.

Das erste Gespräch lief wie folgt:

Versicherungstussi1 (VT1): Guten Tag, hier ist die De*be*ka, was kann ich für Sie tun.

Feuerengel (F): Ja guten Abend, ich möchte gerne einen Schaden melden. Gerade wurde meine Mupfel aufgebrochen.

VT1: ah, sagen Sie mir doch bitte mal das Kennzeichen

F: HB -Y 123

VT1: ah ja, da hab ich Ihre Daten. Als Vollkaskoschaden?

F (denkt da ich eine Vollkaskoversicherung habe macht das wohl Sinn

F: ja ich denke schon

VT1: ja, da haben Sie ja 500 Euro Selbstbeteiligung. Müssten Sie mal gucken ob sich das lohnt. Sie werden ja dann auch noch hochgestuft. Und wenn die neue Scheibe nicht so teuer ist, sie aber z.B. 300 Euro im Jahr mehr an Beitrag zahlen müssen…

F: ähm.. 300 Euro mehr im Jahr?? Das wäre ja fast das doppelte!! Brennt der Ische der Helm??

F: Das erscheint mir doch ein wenig extrem, aber das müssten Sie mir ja genauer sagen können…

VT1: leider kann ich Ihnen das nicht sagen, da müssten Sie dann nach 8 Uhr nochmal anrufen, dann können die Kollegen Ihnen das sagen.

F: Ja dann mach ich das mal….  schönen Abend, blabla *aufleg*

Heute morgen habe ich dann erstmal geklärt, ob mein Bruder einen Schlüssel für die Werkstatt von Herrn Papaa hat. Denn wie Murphy sich das so ausgedacht hatte, sind Herr Papaa und Frau Mamaa gerade seit gestern Morgen das erste Mal seit über 20 Jahren verreist. Schlüssel hatte er, also konnte ich zumindest schon mal die Mupfel trocken und sicher unterbringen und mir das Autochen von Frau Mamaa unter den Nagel reissen. Aber das mit der Versicherung musste ja noch geklärt werden. Also rief ich wieder die Hotline an

Versicherungstussi 2 (VT2): Guten Tag, hier ist die De*be*ka, was kann ich für Sie tun.

F: Ja Frau Feuerengel hier, es geht um einen Kfz-Schaden und ich wüßte gerne, wie das mit der Hochstufung ist.

VT2 kriegte wieder das Kennzeichen genannt und tüdelte am PC rum.

VT2: ja, also an Mehrkosten wären das dann 36 Euro im Jahr. Ist die Frage ob sich das bei einem Vollkaskoschaden lohnt mit der Selbstbeteiligung. Was kostet die Scheibe denn? Aber im Zweifel können Sie den Schaden auch zurück kaufen.

F: Ah, ok ????

VT2: ich geb das mal an die Kollegen weiter, die den Schaden aufnehmen können, da wird gerade telefoniert, wir rufen Sie zurück. Aber die entwedeten Gegenstände ersetzen wir nicht.

F: doch, die ersetzen Sie, das ist in meiner Hausrat mit drin.

VT2: (ziemlich genervt)  ja, da müssten Sie dann mit Kollegin XY sprechen. Die ruft Sie auch zurück.

F: ja vielen Dank.

Die Frage, was denn die Reparatur kostet war ja nicht ganz unberechtigt. Also hab ich mir kurzerhand eine Werkstatt rausgesucht und dort angerufen.

KFZ: Daihatsu blabla, was kann ich für Sie tun?

F: ja ich hätte gerne eine Auskunft. Ich müsste wissen, was eine Scheibe hinten links für Model Mupfel inkl. Einbau kostet.

KFZ: ja Moment *raschel* ja also, mit Einbau liegt das so bei ca. 280 Euronen.

F: hm…  na dann lohnt sich das wohl nicht, den Schaden der Versicherung zu melden bei 500 Euro Selbstbeteiligung.

KFZ: *erstaunt* Sie haben 500 Euro Selbstbeteiligung bei der Teilkasko?

F: Nee bei der Vollkasko.

KFZ‘: Aber ein Einbruchschaden ist immer ein Teilkaskoschaden und da ist Ihre Selbstbeteiligung mit Sicherheit geringer.

F: Ah ok, vielen Dank für den Tipp!!

Kurz darauf rief die Versicherung mich zurück:

F: Feuerengel

VT3: ja ich rufe zurück wegen dem Kfz-Schaden, ich wollte den Schaden aufnehmen

F: Ja, gut, dass Sie anrufen.

VT3: ja, das ist ja ein Vollkaskoschaden, nicht wahr!?

F: ähm. nein, wohl eher nicht. So wie ich gerade erfahren habe ist das wohl eher ein Teilkaskoschaden weil es ein Einbruchschaden. Ist das so richig?

VT3: *rumdrucks* ähm ja, das geht auch als Teilkaskoschaden!

F: Und wie hoch ist da meine Selbstbeteiligung?

VT3: Ähm, ja also 150 Euro

F: Ahhjaaaa

F: Dummbatze

Jaja… also erstmal ist meine Mupfel hoch und trocken gelagert…. ich denke, es gibt eine Fortsetzung…

Achja… und die De*Be*Ka war die längste Zeit meine Versicherung!!

 

 

Vom Altwerden

Alt zu werden ist kein Spaß…  nein, ich rede jetzt nicht davon, dass es irgendwann zwischen 30 und 40 anfängt mit dem kleinen Ziepen am Morgen oder sowas. Ich meine richtig alt.

Ich meine das Ömchen.

Wenn man alt wird, und bei ihren stolzen 92,5 Jahren kann man durchaus respektvoll von „richtig alt“ sprechen, dann ist das kein Zuckerschlecken. Zwar ist sie nach wie vor erstaunlich fit, aber die Zipperlein werden nicht weniger. Und nun beginnt langsam die Phase, in der einem durchaus Vokabeln wie „starrsinnig“ oder „halsstarrig“ oder „wunderlich“ oder „verschroben“ einfallen. Eine Weile kokettierte sie gerne damit, irgendetwas nicht mehr zu können, vorzugsweise, wenn Besuch angekündigt war oder Gefahr bestand, dass man weniger Zeit für sie hatte.

Ein Paradebeispiel war, als es ihr vor drei oder vier Jahren gaaaanz plötzlich gar nicht gut ging, als Frau Mamaa ins Krankenhaus musste. Dazu muss man sagen, dass ihr regelmäßig attestiert wird, dass man in dem Alter gar nicht gesünder sein kann. Sie versorgt sich immer noch komplett selber, backt ihr eigenes Brot, kocht, putzt, näht, strickt… was Ömchen halt so machen.

Nun ist es so, dass Herr Papaa und Frau Mamaa nach über 20 Jahren tatsächlich wagen, am nächsten Sonntag für eine Woche in Urlaub zu fahren. Schlauerweise haben Sie es dem Ömchen erst kürzlich verraten. Immerhin ist ihnen auch klar, dass unser Ömchen theatralische Ideen entwickelt, um nicht alleine zuhause zu sein. Wobei sie eigentlich immer alleine zuhause ist und ohnehin ihr eigenenes Süppchen kocht. Herr Papaa und Frau Mamaa sind immerhin beide berufstätig und verbringen den Abend nach der Arbeit in ihren eigenen Räumlichkeiten. Das Ömchen verschwindet ohnehin sehr zeitig in ihrem Schlafgemach.

Wenn also meine Eltern eine Woche nicht da sind, wird sich für das Ömchen nicht wirklich viel ändern. Und eine Woche ist ja auch schnell rum. Abgesehen davon werden mein Bruder und meine Schwägerin sicherlich regelmäßig nach ihr sehen.

Wie gesagt, alt werden ist kein Spaß…. alle um einen herum sterben oder kommen ins Pflegeheim, der Bekanntenkreis schwumpft unaufhörlich und irgendwann ist man sehr alleine. Hinzu kommen die bereits erwähnten Zipperlein. Im Falle des Ömchens ist das Hauptproblem das fast nicht mehr vorhandene Gehör. Schon seit fast 30 Jahren ist das ein Problem. Man könnte das Problem sicherlich in den Griff bekommen wenn man in ein neues Hörgerät investieren würde, aber dazu ist das Ömchen leider zu sparsam. Sie ist überzeugt davon, dass sich eine solche Investition einfach nicht mehr lohnen würde. Diese Theorie vertrat sie allerdings auch schon vor 15 Jahren.

Inzwischen ist es so, dass sie Gesprächen mehrerer Personen eigentlich nicht mehr folgen kann und auch ein Gespräch alleine mir ihr ist mühselig und anstrengend. Anstrengend allerdings nicht mehr nur, weil sie eben sehr schlecht hört, sondern auch, weil sie inzwischen jedes Wort auf die Goldwaage legt und jedem grundsätzlich unterstellt, dass er sie nicht mehr für voll nimmt. Oder sich aus purer Berechnung mit ihr unterhält. Da ist es dann auch egal, ob eine liebe Nachbarin einfach nett sein will oder auf Grund des Alters vielleicht auch schon ein wenig wunderlich wird.

Gestern hatte sie ihren theatralischen Einsatz. Anfangs ging es noch darum, dass sie nächste Woche, wenn Herr Papaa und Frau Mamaa nicht da sind, bestimmt tot umfällt oder total hilflos verwahrlost. Am Ende ging es darum, dass sie sich ja mit niemandem mehr unterhalten kann und der Tod eine Erlösung wäre.

Ich sag Euch, dass ist ziiiiiiemlich unschön.

Alt werden ist einfach keine Freude…. leider hilft dagegen nur früh sterben….

Umzugsvorbereitungen #2

Irgendwie stehe ich ein wenig wie der Ochs vorm Berg. Den richtigen Anfang zu finden ist gar nicht so einfach. Im Moment schwebe ich zwischen „das ist noch sooo lange hin“ und „es ist aber nur noch so wenig Zeit“, zumal, wenn andere mit glorreichen Ideen um die Ecke kommen, die einem selber nicht schmecken.

Aktueller Favorit solcher Ideen ist derzeit, dass ich statt Laminat doch viel besser PVC verlegen könnte. Das schmeckt mir gar nicht. Vor allem ist es eine utopische Idee, dass das einfach zu verlegen wäre als Laminat. Den erstens ist eine Rolle PVC schwerer zu transportieren und zu händeln – vor allem wenn man alleine mit der riesigen Rolle hantiert, und zweitens ist PVC erfahrungsgemäß empfindlicher. Davon, dass es  teurer ist als das Laminat, das ich ausgesucht habe, gar nicht zu reden.

Letztes Wochenende habe ich erstmal alle Bäumärkte der Stadt unsicher gemacht und mich umgeschaut, Angebote rausgesucht, Farben angeschaut und mir einen Plan zurecht gelegt. Laminat habe ich gefunden. Es ist ein Angebot, schön dunkel und liegt bei 4,99 €/m². Das Angebot gilt noch den ganzen Monat und ich kann es bis Ende Juni zu dem Preis bestellen und im Baumarkt liegen lassen bis ich es brauche.

Was ich farblich machen will steht inzwischen auch fest. Ich glaub das wird richtig schön.

Bezüglich des Umzugsunternehmens bin ich noch nicht wirklich weiter gekommen. Inzwischen habe ich zwei Angebote. Eins liegt bei 1.400 €, das andere bei 1.150 €. Morgen kommen noch zwei andere Firmen und machen Angebote. Inzwischen hat meine Familie auch jemanden gefunden, der das evtl. privat machen würde. Die Frage ist, wie zuverlässig sind die und was kostet der Spaß? Ich denke Ende der Woche weiß ich mehr und dann muss ich den Termin auch endlich festzurren.

Inzwischen sind die ersten Kleinigkeiten eingepackt. Zumindest Winterpullis und sowas. Am nächsten Wochenende starte ich dann die erste Großoffensive beim Packen. Der Großteil des Geschirrs kann schon in Kartons, alle Cd’s und DVD’s, einiges aus dem Arbeitszimmer. Mal gucken wie weit ich komme.

Und dann kann ich auch schon anfangen, die Tapete für die Schlafzimmerwand zu bestellen und die Wandtattoos die ich haben will. Und den Duschvorhang…. und und und…

Nur das kleine Stimmchen in meinem Bauch, das mobbt mich und behauptet, dass irgendwass noch ziemlich schief gehen wird….