Langsam realisiere ich, dass meine Tage in dieser Stadt gezählt sind.
Was hab ich mich damals gesträubt hierher zu ziehen. Aber ich hatte keine Wahl, sollte das ganze doch nach der Trennung kostengünstig sein und mit Sicherheitspuffer laufen. Es wußte ja niemand was noch kommt, vom Ex oder so.
Und nun fahre ich durch die Stadt und registriere, was mir fehlen wird. Hier ist alles so überschaubar und nach all den Jahren im Außendienst kenne ich die Stadt ziemlich gut. Vieles wird mir hier fehlen! Zum Beispiel der weltbeste Bäcker mit seinem kleinen Imperium. Nirgendwo anders gibt es so gute Berliner. Und nirgendwo anders schmeckt das Brot so gut. Und die Brötchen. Einen gleichwertigen Ersatz zu finden wird schwierig.
Dann das eine oder andere Café. Sicher gibt es vergleichbares in der neuen Stadt. Aber zum einen werden die Wege dahin weiter sein und zum anderen muss man gleichwertiges ja auch erstmal entdecken. Oder die alte Kneipe, die so gemütlich ist. Und die kleinen feinen Plätze, wo man sich mal in die Sonne hocken kann mit einem Buch. Die heimlichen Schleichwege, über die manchmal sogar die Einheimischen staunten. Die vielen Orte, mit denen ich etwas oder jemanden verbinde. Die Nähe zu neu gewonnen und wichtig gewordenen Freunden.
Ich wollte nie hierher… aber seit heute weiß ich, dass das hier mein Zuhause geworden ist….
In die neue Stadt will ich eigentlich auch nicht… vielleicht ist das ja ein gute Omen ;o)