Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben… oder sie… auch wenn sie die Strecke eine gefühlte Million mal gefahren ist. Und vor allem wenn es schnell gehen soll.
Da bin ich am Donnerstag nach der Arbeit noch eben zum CousinchenS gefahren um mich frisch nageln zu lassen und hatte auf dem Schirm, gegen 21 Uhr wieder den Heimweg anzutreten. Immerhin wollte ich noch schnell den Wochenendeinkauf erledigen. So von wegen Samstag = Feiertag. Freitag war eigentlich auch keine Zeit dazu und da herrscht in den Supermärkten ohnehin Kriegstreiben.
Bis zu dem Punkt „Gegen 21 Uhr losfahren“ klappte mein Plan auch wunderbar. Ein Unterpunkt war, irgendwo zu tanken, aber ich dachte im Ort XY ist das ja kein Thema. Da ist ja ne Tanke und es ist kein Umweg. Also auf halbem Weg in XY abgebogen Richtung Tanke und was ist…. zu!! Gibts ja nicht… war gerade mal halb zehn. Wo machen Tankstellen um die Zeit schon zu?? Also in meiner Welt frühestens um 22 Uhr.
Dummerweise ist auf der Strecke ansonsten keine Tankstelle in Reichweite gewesen. Die Tanknadel neigte sich schon beängstigend. Bis zuhaus hätte das niemals nicht mehr gereicht. Also am nächsten Imbiss rechts ran und gefragt wo die nächste Tankstelle ist, die noch auf hat. Es gab eine völlig aus der Richtung und eine „zurück bis zum Kreisverkehr und dann Richtung XZ“. Ok, also zurück… Richtung XZ… da war die Tankstelle…. geschlossen!!
Es nützte nix, ich redete der Mupfel gut zu. Die 8 km bis zur nächsten Stadt musste sie jetzt auch noch schaffen. Immerhin wußte ich 100%ig, dass da sogar mehrere Tankstellen sind die noch auf hatten. Hat dann auch geklappt. Die Mupfel war satt und ich brauste munter Richtung Heimat. Hatte zwar eine halbe Stunde oder so verloren, aber das war alles noch im Rahmen und ich guter Dinge.
Als ich mich langsam aber sicher dem Tunnel näherte, der mich auf die andere Weserseite bringen sollte sah ich in weiter Ferne gelbe Lichter blinken. Was da wohl los ist?? Kein gutes Zeichen!!
Stimmt… sie hatten mir quasi vor der Nase den Tunnel dicht gemacht. Wartungsarbeiten und so. Toll!! Wirklich klasse!! Aber ok, die Fähre ist nicht weit, den Weg kenne ich auch… also weiter.
Eine Weile später am Fähranleger war mir die letzte reguläre Fähre praktisch gerade vor der Nase weggefahren!! Mist!! Während sich einige andere, die auch die Fähren nehmen musste vor dem Fahrplan die Köpfe heiß diskutierten, wann denn wohl die nächste Fähre geht schaute ich mal in den Onlinefahrplan. Der Tunnelersatzverkehr fährt stündlich…
Und das Ende von der Geschichte?? Statt einer Stunde und fünfzehn Minuten oder so, war ich ziemlich genau drei Stunden auf dem Weg… eingekauft hab ich nicht mehr… ich hab es dann vorgezogen am nächsten Tag in der Mittagspause in den Supermarktkrieg zu ziehen….
Ein Gedanke zu „Odyssee durch die norddeutsche Tiefebene“