Wie vom Anwalt erwartet ist eine fristlose Kündigung nachgeschoben worden. Die Konsequenzen sind erheblich. Sperre beim Arbeitsamt, somit keine Sozialversicherung, kein Geld sowieso…
Zwischendurch kommen Momente in denen ich vor Kälte und Angst zitternd auf meinem Sofa liege und mich frage, wie ich all das bewältigen soll. Es ist wie eine Lawine, die mich zu erdrücken droht. Gut, dass ich nicht mehr im Dachgeschoss wohne… hier lohnt es sich nicht aus dem Fenster zu springen…..
Und dann kommt von irgendwo in der Welt eine Nachricht oder ein Anruf und liebe Menschen reden mit mir, trösten, machen Mut und zeigen mögliche Wege… nehmen – wenn auch nur gedanklich – in den Arm und versprechen, dass alles gut wird und ich auch diesen Teil meines Lebens schaffen werde.
Da sind M. und C. die ebenso Trost von mir bekommen und mich mit Ihren Sorgen, die so ganz anders sind als meine, ablenken und auf meinen Rat vertrauen. Die gleichzeitig anhören was mich beschäftigt, Mut zusprechen, Hilfe anbieten und da sind. Die mich vor allem aus meinem Gedankenkarussel ziehen und neue Denkanstösse geben. Da ist H., den ich im Grunde schon viele viele Jahre kenne, der mich bestärkt, tröstet, sieht was in mir vorgeht und mich aufrüttelt… obwohl wir uns noch nie im wahren Leben begegnet sind und heute zum aller ersten Mal telefoniert haben…
So verzweifelt ich heute morgen war, soviel Mut habe ich heute abend. Ich weiß, dass ich kämpfen muss und den Kopf in den Sand stecken bringt mich nicht weiter. Also stehe ich auf und kämpfe. Etliche Fragen müssen formuliert werden, die ich Montag mit dem Anwalt besprechen muss, Anträge müssen gestellt werden, Termine müssen vereinbart werden…. Sicher, die Angst ist nicht weg und es werden wenn ich alleine bin wieder die Momente kommen in denen es sich aussichtslos anfühlt, aber es reicht nicht zu reagieren, ich muss agieren.
Auf jeden Fall kann ich all den Menschen, die teilhaben an meinem Leben und meiner Seele nur meinen tiefsten Dank sagen.
Ohne sie wüßte ich nicht, wie ich kämpfen kann, wie ich aufstehen kann… Nicht der, der fällt ist der Verlierer… nur der, der liegen bleibt.
Das Leben ist eine Achterbahn und das ist jetzt der Looping. Leider bin ich nicht schwindelfrei.
T. hat sich auch wieder gemeldet. Wir haben schon relativ ausführlich geredet. Ein Stück weit sieht er ein, dass er Fehler gemacht hat, auf der anderen Seite weiß ich, dass ich Geduld mit ihm haben muss. Zumindest hat er sich nicht vergraben nachdem alles aus mir herausgeplatzt ist. Ich fahre morgen zu ihm und wir werden ausführlich reden. Und er wird mich auch nicht nach dem Frühstückskaffee nach Hause schicken.
Im Moment wäre es wohl auch zu schwer Schluss zu machen. Alleine das Wissen, dass da jemand ist, der mich real in den Arm nimmt, an den ich mich anlehnen kann und wo ich – zumindest morgen – von meinem Kampf eine Pause machen kann um abzuschalten und neue Kraft für das Kommende zu schöpfen, ist für mein Herz und meine Seele ungeheuer wichtig. Auch wenn es eine kurze Pause ist, so ist es doch eine. Eine Zeit in der ich nicht stark sein muss, Schwäche zugeben darf und es nicht übel genommen oder gegen mich verwendet wird. Eine Zeit in der ich vielleicht ein kleines bisschen mehr ich sein darf.
Samstag werde ich dann irgendwann in meine Heimat fahren zu meiner Familie. Lagebesprechung, auf andere Gedanken kommen und mich vielleicht mit weiteren Freunden umgeben. A. hat gestern wieder angerufen. Eventuell hat sie Zeit und wir gehen was trinken. Auf jeden Fall werde ich von Menschen umgeben sein, die da sind, nicht urteilen, sondern zuhören und helfen.
Hallo Feuerengel,
erst mal vielen Dank für Deinen netten Kommentar in meinem Blog.
Ich habe mir gerade Deine letzten Einträge durchgelesen und bin mal wieder sprachlos und traurig, wie willkürlich häufig mit Menschen umgegangen wird. Ich musste das in unserer Firma auch schon mal mit ansehen, wie jemand von einer Stunde auf die andere seine Sachen packen und zum Pförtner eskortiert wurde. Der Mann hat sich nichts zuschulde kommen lassen, wohlgemerkt! Der hat noch bis zur Kündigungsfrist Gehalt bekommen. Er passte bloß einer Führungskraft nicht ins Konzept. Und als Kollegin steht man hilflos daneben und kann nicht wirklich viel dagegen unternehmen.
Zum Glück ist dieser Kollege nun in einem neuen Job, der ihm mehr Spaß bringt. Ich hoffe, dass es sich bei Dir auch so entwickelt. Und dass man Dir noch nicht mal was zu den Gründen gesagt hat, ist die Krönung des obermiesen Verhaltens. Ohne jetzt Einzelheiten zu kennen und juristisch vorgebildet zu sein, aber da Du Dir nichts zuschulden kommen lassen hast (außer vielleicht den ein oder anderen Fehler, wie sie uns allen mal passieren) denke ich, dass eine Klage gute Aussicht auf Erfolg hat. So weit sind wir ja zum Glück noch nicht, dass Arbeitgeber „hire and fire“ wie in den USA betreiben können. Und ich finde es sehr gut, dass Du Dich wehrst! Das hat Respekt verdient.
Aber zu Deiner Frage: Du kannst mich gerne verlinken, ich freu mich immer, wenn jemandem mein Blog gefällt. Darf ich Dich auch verlinken? Vielleicht findet sich jemand, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und ein paar Tipps geben könnte, je bekannter Dein Fall wird. Wenn Du’s nicht möchtest, kann ich es aber auch verstehen.
Auf jeden Fall halt durch. Ich weiß, solche Sprüche sind immer irgendwie blöd, aber ich hatte auch schon meine Tiefs im Leben und war im Nachhinein froh, nicht aufgegeben zu haben.
Liebe Grüße von Katrin, dem Fellmonster
P.S.: Dein Ratgeberposten für sinnvolle Gesetzgebung in meinem Welteroberungsteam geht klar. :-)
Juhuuuu… hab nen neuen Job… in der Weltherrschaft… na wenn das kein Aufstieg ist ;-) Danke für die Kündigung Chef *fg*